'Regrets? I have no regrets. No.' Das sagte Christa Päffgen - Model, Schauspielerin und Sängerin, besser bekannt als Nico. Ganz im Stile einer
Edith Piaf, nur dass Letztere eine Grande Dame war und Nico zunächst das, was wir heute als It-Girl bezeichnen würden. Als 16-Jährige wurde sie entdeckt und begann, als Model und Schauspielerin in Paris und New York zu arbeiten. Dann kamen die legendären Jahre mit
The Velvet Underground, ihr erstes Solo-Album und schließlich die Verwandlung vom blonden Maskottchen zum dunkelgefärbten und in Schwarz gekleideten Gothic-Girl (oder so ähnlich). Nun kamen die Skandale, und zwar unaufhaltsam bis zur ihrem tragischen Tod. Mitte der 70er verfiel sie dem Heroin und entwickelte dabei ihr eigenes, düsteres Klang-Universum. Die blonde Göttin wurde zu ihrer eigenen Antithese. Bei einem Konzert widmete sie einst Andreas Baader die erste Strophe der deutschen Nationalhymne. Sogar den eigenen Sohn fixte sie mit der Droge an und lebte mit ihm wie mit dem eigenen Lebenspartner. Ihre Alben wurden immer schwächer, die Konzerte zunehmend desaströs. 1986 schaffte sie den Entzug, doch nach all den harten Zeiten stirbt sie zwei Jahre später, im Juli 1988 - bei einem Fahrradunfall mit knapp 50 Jahren an einer Hirnblutung. Nico, die Frau, die nichts in ihrem Leben bereute, bis auf eine Sache: 'Ich bereue nur, als Frau statt als Mann geboren zu sein.'