Dass man aus seiner Szene nicht so ohne weiteres herauswachsen kann, musste auch
Billy Corgan gemeinsam mit seiner Band The Smashing Pumpkins erfahren. Im Zuge der aufkommenden Grunge-Euphorie Anfang der 90er wurden sie von der Presse als das große neue Ding gefeiert und nahezu genötigt, ein kommerziell erfolgreiches Album aufzunehmen. Die Anhänger der Alternativszene, aus der die Pumpkins kamen, witterten Ausverkauf und griffen die Band an. Die zog sich gemeinsam mit Produzent Butch Vig weit von der Heimatstadt Chicago zurück, wohl auch, um die Drogen-Connections von Schlagzeuger Jimmy Chamberlin zu unterbinden. Doch Reaktionen von Musikerkollegen verletzten Corgan tief.
Stephen Malkmus von
Pavement schrieb ein Spottlied,
Bob Mould bezeichnete sie als 'die Grunge-Monkees' und Steve Albini verglich sie mit den Mainstreamrockern von
REO Speedwagon. Corgan schloss sich schließlich im Studio ein, was ihn nach eigenen Angaben vor dem Suizid bewahrt hat. Zu depressiv hatten ihn die Anfeindungen zu diesem Zeitpunkt gemacht. Das entstandene Album 'Siamese Dream' wurde dann tatsächlich ein Riesenerfolg und bildete die Basis für äußerst fette Jahre, bevor Chamberlins Heroinsucht die Band vorzeitig ausbremste. Nach einer Überdosis flog er aus der Band, hatte die Drogeneskapade doch gleichzeitig den Tour-Keyboarder Jonathan Melvoin das Leben gekostet.