The Cult

Ian Astbury lebte als 18-Jähriger auf der Straße und schlug sich mit den 15 Britischen Pfund durch, die er pro Woche von der Sozialhilfe bekam. Die meiste Zeit reiste er einer Band hinterher, schlief in Bushaltestellen oder auf Parkbänken. Bis er eines Tages ein paar junge Burschen in der Provinzstadt Bradford traf, die ihm einen Schlafplatz in ihrem Haus anboten. Zufällig probte im Keller eine Band – noch ohne brauchbaren Sänger. Das sollte sich schnell ändern, denn Astbury packte die Gelegenheit beim Schopf und ließ fortan sein mächtiges Organ für 'Southern Death Cult' ertönen. Begeistert von der dystopischen Weltsicht der Punks und dem mystischen Spirit der Ureinwohner Nordamerikas schufen die englischen Jungs eine unverwechselbare Mischung, die sie in den späten 80ern und frühen 90er Jahren zu Stars der Alternative-Rock-Szene machen sollten. Der Bandname wurde dabei Stück für Stück gekürzt, über 'Death Cult' gelangte man zum einprägsamen 'The Cult'. Astbury selbst konstatierte, dass sie anfangs kaum drei Akkorde beherrschten und er mangels Schulabschluss textlich nicht besonders versiert war. Verworrene spirituelle Lyrik, hymnischer Gesang und brachiale Gitarrenriffs trafen aber den Nerv eines großen Publikums. Astbury nannte sich dann zwischenzeitlich nur noch 'Wolfchild', woraufhin einige an seiner geistigen Gesundheit zu zweifeln begannen. Schließlich ließ mit zunehmendem Erfolg auch das klassische Rockstargebaren nicht lange auf sich warten. Unter Drogen, Alkohol und Streiterei zerbrach The Cult – Reunions folgten selbstredend auch.