The White Stripes waren wohl DAS Phänomen der späten 90er und 00er Jahre. Mit krachigem Bluesrock die Charts erobern? Als 2-Leute-Combo ganze Stadien beschallen? Kaum jemand hätte das für möglich gehalten. Doch
Jack White erwies sich als ausgebuffter Stratege. Er verpasste der Band ein perfektes optisches Design aus Rot, Schwarz und Weiß, gab seine Ex-Frau und Schlagzeugerin Meg als seine Schwester aus und verpasste den aufs Wesentliche reduzierten Songs eine derart fette Produktion, dass niemand irgendwelche Instrumente vermisste, obwohl da nur Trommel und Gitarre am Werk waren. Gleichzeitig ließ er sich als Innovator der Rockmusik feiern, der den schon tot geglaubten Blues wiederbelebt hat. Folgerichtig wetterte er dann auch ganz böse gegen die vermeintlichen Plagiatoren von den
Black Keys, die seinen Sound einfach kopiert hätten. Das hielten viele dann aber doch für etwas ungerechtfertigt. Schließlich hatte sich Herr White ja auch reichlich in der Schatzkammer der Rockgeschichte bedient und außerdem besteht Kunst ja nahezu immer aus Weiterentwicklung bereits bestehender Ausdrucksformen. Mittlerweile ist Jack White solo unterwegs, tritt als Schauspieler vor die Kamera und produziert im eigenen Studio hoffnungsvollen Nachwuchs.