Vater des Tenorsaxophons im Jazz wird er gerne genannt. In der Tat war Coleman Hawkins wohl der bedeutendste Pionier auf diesem Instrument, das zuvor im Rahmen von Big Bands oder Orchestern nur eine untergeordnete Rolle gespielt hatte. Als einer der ersten setzte Hawkins das Tenor Sax als Soloinstrument ein und spielte die Zuhörer mit seinen virtuosen Improvisationen schwindelig. Dabei lag sein Schwerpunkt immer auf der Melodie und deren Variationen.
Miles Davis bemerkte einst, dass er nur durch Hawkins gelernt habe, wie man eine Ballade spielt. Seine Fähigkeiten verbesserte The Hawk, wie er auch genannt wurde, im Wettbewerb mit anderen Solisten, wobei ihm ein außergewöhnlicher Ehrgeiz und mitunter auch eine gewisse Aggressivität bescheinigt wurde. Von seinem eigenen Meisterstück ’Body and Soul’ war er zunächst nicht sonderlich angetan: ’Ich hab mir dabei nichts gedacht, mir die Aufnahme hinterher nicht mal angehört!’ Trotzdem avancierte dieser Track von 1939 zum Klassiker und gilt bis heute als absolutes Muss für jeden angehenden Tenorspieler.