Tausend Pseudonyme, eine Fratze. Richard James aus Cornwall ist quasi das comichafte Maskottchen der
IDM, das es sich nicht nehmen lässt, auf fast allen seinen Plattencovern die Hörer mit einem diabolisch-irren Grinsen zu begrüßen. Als ob solche Hirnficks wie "Come To Daddy" nicht eh schon Wahnsinnsgrenzen übertreten. Aber halt, der Mann hat so vieles gemacht, dass das Image vom verrückten Breakbeat-Komponisten fast schon ein Klischee ist. Man nehme den himlisch-harmonischen
Ambient Techno von "Selected Ambient Works 85-92", die unfassbar elegischen Stücke auf "Selected Ambient Works Volume II", oder aber die introvertierten Stolperbeats von "...I Care Because You Do". Seine besten
Techno-Tracks hat James unter dem Namen
Polygon Window gemacht. Wie kann ein einzelner Mensch das alles schaffen? In einem Interview sagte der Aphex Twin einst, ihm würden zwei Stunden Schlaf reichen: Erst wenn ihm vor Müdigkeit die Realität vor den Augen verschwimmt und der Verstand schummrig wird, setzt die Magie ein, die er auf seine selbstgebauten Maschinen überträgt. So muss das sein.