The Searchers gehörten Mitte der 60er neben den
Beatles und Gerry and The Pacemakers zu den erfolgreichsten Bands des Merseybeat. Dabei stachen sie besonders durch solide Musikalität und sehr unspektakuläres Auftreten hervor. Vergeblich sucht man in ihrer Biografie nach Skandalen, Drogeneskapaden und verwüsteten Hotelzimmern. Fotograf Ian Wright erinnert sich an einen Auftritt der Band in einer sehr kalten Julinacht 1964 im englischen Nordseebad Seaton Carew. Der Wind war so stark, dass nur 150 Besucher vor der Bühne auf dem Strand zuhörten, als die Searchers von den Elementen ungerührt ihr Set spielten. In der Pause zogen sie sich in einen kleinen Wohnwagen zurück, tranken Tee mit Milch und Zucker und beklagten sich nicht eine Sekunde über die widrigen Umstände. Ihre Hauptsorge war, keine Teeflecken auf ihren Bühnenanzügen zu hinterlassen. Als Wright die Band rund 40 Jahre später bei einem Revivalkonzert traf, trugen sie angeblich das gleiche Outfit und 'klangen so gut wie damals!' Auf die Interviewfrage, was denn am Touren heutzutage das Schlimmste sei, antwortete Bandleader John MacNally: 'Den Enkeln am Airport zuzuwinken, wenn es auf Tour in Übersee geht. Das ist das Härteste!'