Bap

1984 sagten BAP ihre DDR-Tour ab, weil sie den Song 'Deshalv spill mer he' nicht singen durften und vereinbarte Fernsehinterviews kurzerhand wieder abgesagt wurden. Ein Grund war, dass sie sich gegen amerikanische Pershingraketen und gegen russische SS-20-Raketen ausgesprochen hatten. Schon kurz zuvor hatte das DDR-Fernsehen Kommentare von Niedecken über die Friedensbewegung schlicht herausgeschnitten - die Musiker waren in die Mühlen der DDR-Zensur geraten. Niedecken hatte den 'Fehler' begangen, sich von der SED-Führung nicht instrumentalisieren zu lassen. Die Atmosphäre im Fernsehstudio war damals schon recht angespannt, berichtete Wolfgang Niedecken und niemand traute sich, einem in die Augen zu schauen oder Klartext zu reden. 1989 standen BAP dann aber auf der Bühne im Moskauer Gorki-Park und traten als eine der ersten westdeutschen Bands in der Sowjetunion auf, und viele Zuschauer hatten vor Zungenbrecherzeilen wie „Em Ähnz für jet wie e Jenie“ („Im Ernst für sowas wie ein Genie“) keine Scheu. Sie waren in der DDR verboten, darum fuhren viele Ostdeutsche jetzt nach Moskau, um sie dort zu hören. Beim Konzert in Moskau wurde auf einmal gelacht und gefeiert. In der UdSSR hatten die Menschen offenbar keine Angst, und so mussten BAP nach Moskau reisen, um ein Konzert vor deutschem Publikum geben zu können.