Wir müssen uns nicht nur Sysiphos, sondern auch Art Blakey als einen glücklichen Menschen vorstellen; und das in recht konkretem Sinn. Bei vielen Aufnahmen des neben
Max Roach berühmtesten
Hard Bop-Schlagzeugers stöhnt er voll Lust über die wunderbare Musik, an deren Erschaffung er gerade teilhat. Zudem besaß er ein weiteres tolles klangliches Kennzeichen: einen rasierklingenscharfen Wirbel am Ende des Chorus, wenn ein Soloinstrument seinen Part beginnen soll, wie etwa bei 'Moanin' am Ende der ersten Minute. Und zugleich zeigte sich der 1919 Geborene ähnlich wie der unlängst verstorbene
Chico Hamilton etwa gleichzeitig an der Westküste der USA oder ein knappes Jahrzehnt später
John Mayall in England als ein Bandleader, der davon lebte, riesigen Talenten im kleinen Ensemble erstmals zu Bedeutung zu verhelfen und sie dann ohne viel Gewese und Knebelverträge weiterziehen zu lassen. Später wirklich große Namen enfalten bei Art Blakey’s Jazz Messengers das Format, fürderhin einen wirklich großen Namen zu tragen:
Lee Morgan,
Wayne Shorter,
Horace Silver,
Kenny Dorham,
Hank Mobley. Schön und gut, ließe sich einwenden, alles ganz dufte Musik, aber eben nicht so tief wie andere, ein bisschen zu sehr good-timey, die Wellness-Schiene des Hard Bop, da wo Mingus,
Sun Ra und Monk eben kühn oder durchgeknallt oder beides waren. Leutchen, dann hört euch mal die Impulse-LP mit dem wenig markanten Titel 'Art Blakey and The Jazz Messengers' an. Wo um alles in der Welt findet sich im Gesamtwerk von
Arcade Fire,
U2,
Depeche Mode und all den anderen Dauerbetroffenen und -aufgeregten Musik von derart erhabener Schönheit und Klarheit? Ebend!