Die Lehrjahre im
Gospelchor, Starruhm in der
Soulmusik und die späte Blüte nach dem Ende der Soulära wieder im Gospel: Diesen Weg hat nicht nur Al Green zurückgelegt. So sehen vielmehr die Karrieren der meisten Soulinterpreten aus. Die wenigsten dürften aber einen ähnlich tragischen Anlass für die Rückkehr vom schlüpfrigen Soul zur Kirche gehabt haben wie er. Nachdem er 1974 den Heiratsantrag seiner Freundin zurückgewiesen hatte, erschoss sie sich vor seinen Augen mit seiner Waffe. Den Selbstmord deutete Green als Zeichen zur Umkehr, er wurde Pastor in Memphis, und wenige Jahre später erschienen seine bedeutenden Gospelalben 'The Lord will make a way' (1980), 'Higher plane' (1981) und 'Precious Lord' (1982). Seit den späten achtziger Jahren nimmt Green hin und wieder von der Kritik gelobte Soulalben auf, unter anderem 'I can't go' (2003) und 'Lay it down' (2008).