Gorillaz

Als kurz nach der Jahrtausendwende die ersten Videos der Gorillaz erschienen, sah es so aus, als sei ein neues, wegweisendes Konzept entwickelt worden – die virtuelle Multimedia-Band, deren Hintermänner unbekannt bleiben. Die Comic-Charaktere 2D, Murdoc Niccals, Noodle und Russel Hobbs aus der Zeichenfeder des 'Tank Girl'-Schöpfers Jamie Hewlett schafften mit 7 Millionen verkauften Debütplatten sogar den Eintrag ins Guiness-Buch der Rekorde als erfolgreichste virtuelle Band. Doch schon sehr schnell sickerte durch, dass Blur-Sänger Damon Albarn der Kopf und Entwickler hinter den singenden Comichelden war. Die Kritiker überschütteten die Musik und die Idee mit Lob. Die Gorillaz verbanden Rap mit Indie, Funk mit Techno und dennoch schwebte über all dem die bekannte Britpopstimme Albarns, wenn auch oft durch Vocoder oder ähnliche Effekte verfremdet. Gedacht war die Band eigentlich als bissiger Kommentar auf all die blutleeren Pop-Klone, die rund um die Uhr auf MTV ihren Mist zum Besten gaben. 2008 gab es sogar eine passende Filmdoku namens 'Bananaz', die sowohl die fiktiven Biografien der vier Gorillaz als auch die Arbeit der Schöpfer näher beleuchtete.