Man nannte ihn „Brute“ – „der Grobe“ - wegen seiner unkontrollierten Wutausbrüche. Besonders unter Alkoholeinfluss, der bei Ben Webster anscheinend oft gegeben war. Ja, sogar ein
Jazz-Musiker hat es nicht leicht, selbst wenn er beim großen
Duke Ellington spielt. Fast vier Jahre war Webster Tenorsaxofonist in Ellingtons Big Band. Danach reiste er als Freelancer durch die Vereinigten Staaten und Europa, trat auf
Jazz-Festivals und in kleinen Clubs auf und widmete sich nebenbei seiner zweiten Liebe: Fotografie. Städte, Menschen und vor allem Katzen fotografierte er mit Leidenschaft. Eine zwiespältige Persönlichkeit, wie seine Freunde sagten. Der Zusammenarbeit mit
Duke Ellington hat übrigens ein Streit ein Ende gesetzt, bei dem „Brute“ - seinem Spitznamen entsprechend – Duke direkt auf der Bühne mit einem Hieb zu Boden brachte.