Toyah

Sie ist wie ein vom Himmel gefallener Engel. Irgendwo irrlichtert der außergewöhnlich hymnisch-hysterische Gesang von Toyah Willcox zwischen den Seufzern einer Nina Hagen und der träumerischen Feen-Musik von Kate Bush umher. Ihr Song „Neon Womb“ von 1980 war mit seinem schrägen Saxophonintro ein lauter Weckruf in die New Wave-Bewegung hinein und hat von seinem wirren Glanz bis heute nichts verloren. Toyahs Frisör hatte in dieser Zeit alle Hände voll zu tun, um ihre Haare aufzutürmen, die bei jedem Album und Liveauftritt eine andere grelle Farbe schmückten. Vor ihrer Gesangskarriere profilierte sich die Britin als Schauspielerin, unter anderem in der Verfilmung des Musicals „Quadrophenia“ von The Who. Toyah Willcox isst gerne Gemüse, kauft Fisch im nahen Supermarkt und ist seit 1986 mit Robert Fripp, dem Gitarristen von King Crimson verheiratet. Was die Liebe anrichtet, kann man an einem Album von ihr ablesen, das den Titel „In the Court of the Crimson Queen“ trägt. Was bei aller Zuneigung doch einer Anmaßung an ein Meisterwerk gleichkommt.