Nomad Frequencies

- Limitierte Erstpressung auf halb weißem/halb blauem Vinyl - Vinylcover aus dicker Pappe - schwarze gefuetterte Innenhüllen - 180g Vinyl - Downloadcode Als leidenschaftlicher Former von Sounds arbeitete John Lemke auf seinem Debutalbum PEOPLE DO (2013) und der nachfolgenden EP WALIZKA (2014) seine unverkennbare Handschrift heraus, die geprägt ist durch seine Arbeit als Sounddesigner und Komponist für Dokumentarfilme und seine natürliche Tendenz Rhythmen mit reichen Texturen und gefühlvollen Melodien zu verschmelzen. Die Suche nach ungewöhnlichen, inspirierenden Soundquellen stand schon immer im Zentrum von Johns Prozess, wobei der Ursprung seines zweiten, kommenden Albums 'NOMAD FREQUENCIES' in ganz unbeabsichtigten Umständen gelagert ist. Im Sommer 2014 war John Lemke gezwungen seine Glasgower Wohnung und sein dortiges Studio auf unbestimmte Zeit zu verlassen, nachdem von einer Stunde auf die Nächste das gesamte Haus aufgrund struktureller Schäden evakuiert wurde. Mit nicht mehr als einem Laptop und einer Tasche mit Bekleidung gewappnet, begann seine sechs Monate dauernde Odyssee, die dabei half die Ideen für das zweite Album, mit dessen Arbeit er gerade begonnen hatte, zu fermentieren und zu destillieren. Vieles in Frage zu stellen, Frustration und Wut - all dies fand auf irgendeine Art seinen Weg in das neue Material: Ein eher konfrontierender, bisweilen aggressiver Sound, allerdings gepaart mit einer Sehnsucht nach Harmonie, Balance und Raum. In der Intention seinen Sound in zu einem minimaleren, kühnem Stil zu vefeinern, entschied sich John seine klangliche Palette auf eine Hand voll sorgsam ausgewählte Elemente zu limitieren. Im Zentrum seiner neu eingeschlagenen Richtung bleibt das gedämpfte Klavier, das er bereits auf seinem Debut einsetzte - nur dass es nun in purer und roher Form erscheint. Diese organische Basis ist angereichert mit den warmen Verzerrungen aus analogen Synthesizern, Tape Echos, meditativen Stimmgabeln, Field Recordings aus Johns 'Exil'-Periode und Percussions, basierend auf seiner rigidem Umgang mit Sampling, den er bereits auf der 'Walizka' EP gezeigt hatte. Das leitende Prinzip seines unorthodoxen Stils Aufzunehmen und zu Samplen entlehnt sich der Idee, nur selbst gemachte Sounds zu nutzen, in dem er seine eigenen Field Recordings voll ausschöpft und Mikrophone für Objekte und Instrumente verschiedenst anwendet. So lässt er sein Material durch alle möglichen Arten von Lautsprechern laufen und nimmt den Sound wieder und wieder auf bis er die Qualität eines 'Eigenlebens' erreicht hat, oftmals schlechthin als 'Lo-Fi' missverstanden. Feinheiten aus Bratsche- und Holzblaselementen (gespielt von Kim Moore von WOLF und Andrew Baker) spicken den Weg mit Melodiefragmenten und subtilen Details. Mit Johns gesunder Missachtung von Genregrenzen, ist das Spektrum an Einflüssen auf 'Nomad Frequencies' sicher groß, aber nie übermächtig. Von den Dub-Echos bis zu Spuren von Minimalism, Free Jazz Explosionen und Lynch-artigen Atmosphären, dienen alle Elemente letztlich der narrativen Reise zwischen Reibung und Harmonie. Das rhythmische Rückgrat kollidert mit reichen Atmosphären und Melodien. Oftmals mitreißend und schrill zur gleichen Zeit, macht diese Ambivalenz das gefühlvolle Ganze des Albums aus, welches allerdings seinen wahren Charakter erst nach mehrfachem Hören verrät.[cargo]